Amazon SEO – bessere Rankings auf der wichtigsten Shopping-Plattform


Amazon entwickelt sich mehr und mehr zu einem echten Umsatzbooster, an dem kein Händler vorbeikommt. Zudem läuft die Plattform gemeinsam mit YouTube als Suchmaschine dem allseits bekannten Google mehr und mehr den Rang ab. Keine Sorge, Google hat ausreichend Strategien, um am Markt positioniert zu bleiben, und Amazon hat gegenüber der Mutter aller Suchmaschinen einen entscheidenden Vorteil: Es will Produkte verkaufen, keine Werbeanzeigen.

Als Händler sollten Sie also den Verkauf bei Amazon ins Auge fassen, und wenn Sie Ihren Shop erst einmal eröffnet haben, brauchen Sie Amazon SEO, um zwischen den Millionen anderer Produkte gefunden zu werden. Darum soll es heute gehen.

Amazon SEO vs. Google SEO – wo liegen die Unterschiede in der Technik?
Amazon SEO vs. Google SEO – wo liegen die Unterschiede in der Technik?

Google SEO vs. Amazon SEO

Es gibt viele Gemeinsamkeiten und einige Unterschiede bei der Suchmaschinenoptimierung bei Amazon und seiner Suchmaschine A9 und Google. Was beiden Plattformen gemeinsam ist, heißt Relevanz. Mit hochwertigem Content, attraktiven Bildern und den passenden Keywords ist die Grundlage für den erfolgreichen Verkauf gelegt. Ebenso wie bei Google bekommt auch bei Amazon nur die erste Handvoll Treffer nennenswerte Aufmerksamkeit, was den Druck auf die Händel erhöht.

Der wichtigste Unterschied liegt jedoch in der Zielsetzung der Plattformen selbst:

Google verdient, wenn Leute etwas suchen, Amazon verdient, wenn Leute etwas kaufen.

Darum zählen bei Amazon Faktoren wie Verweildauer oder Klickten nur wenig, der Verkauf steht im Mittelpunkt. Wer also viel verkauft und dann noch gute Bewertungen erzielt, wird quasi von selbst als relevant eingestuft. Doch dahin muss man erst einmal kommen – und dafür braucht es, gerade am Anfang, Seo für Amazon.

Wie inhaltlich passende Produkte gefunden werden

In Handumdrehen muss die Amazon-interne Suchmaschine entscheiden. welche Produkte für eine Suche am relevantesten sind und damit gekauft werden – und Umsatz bringen. Welche Kriterien werden dabei angesetzt? Das erste Kriterium sind die Schlüsselwörter, das zweite ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Produkt auch gekauft wird.

1. Die Keywords bei Amazon

Damit ein Produkt als relevant eingestuft werden kann, müssen alle Worte, die ein Nutzer bei der Suche eingibt, auch beim Produkt enthalten sein. Dabei werden alle möglichen Inhaltsfelder wie Titel des Produkts, Beschreibung, Name des Händlers, unsichtbare Keywords (dazu später mehr) und Markennamen berücksichtigt. Die Worte müssen nicht alle in einem Feld stehen, es ist nur wichtig, dass sie überhaupt da sind. Sucht ein Nutzer also nach Vogelhaus für Meise aus Holz müssen die Wörter Vogelhaus, Meise, Holz vorhanden sein. Füllwörter, Klein- und Großschreibungen sowie Einzahl/Mehrzahl sind dabei nicht relevant.

Es muss ebenfalls ein Bild vorhanden sein – in manchen Kategorien wird ein Produkt sonst gar nicht erst angezeigt.

Amazon Screenshot: Ohne Produktbilder hat man in den Rankings keine Chance gegen Mitbewerber.
Amazon Screenshot: Ohne Produktbilder hat man in den Rankings keine Chance gegen Mitbewerber.

2. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Produkt gekauft wird

An welcher Stelle in den Suchergebnissen ein Produkt angezeigt wird, entscheidet Amazon anhand seines Rankingalgorithmus. Dabei werden verschiedene Eigenschaften des Produktes berücksichtigt, wobei Amazon immer im Blick hat, dass es möglichst schnell und ohne viele Umschweife zu einem Kauf kommen soll. Die interne Suchmaschine der Platform sortiert die Ergebnisse also nach der Kaufwahrscheinlichkeit. Neben den Keywords bestimmen auch Faktoren der Performance die Kaufwahrscheinlichkeit. Die Performance bezieht sich auf die bisherige Leistung des Produkts, seine CTR (Klickrate), die Konversionsrate und den Absatz. Je höher nämlich die Kaufwahrscheinlichkeit und damit der Absatz, umso größer der Umsatz, den Amazon macht.

Händler müssen für das Amazon SEO also einerseits alle relevanten Keywords abdecken und anderseits mit möglichst attraktiven Konditionen die Performance steigern. Die Performance beeinflussen:

– Ein attraktiver Preis.

Im Vergleich zu anderen Plattformen ist Amazon eher am oberem Ende der Skala angesiedelt, Billigpreise sind also nicht notwendig. Doch innerhalb der Plattform selbst sollte man sich einmal umsehen, was andere Händler für vergleichbare (oder die gleichen) Produkte verlangen.

– Eine schnelle Lieferung.

Bei Amazon gilt mehr als ohnehin im E-Commerce:  Je schneller die Lieferung erfolgt, umso besser. Die Kunden der Plattform sind durch Prime verwöhnt. Wenn die Lieferung durch Amazon infrage kommt, sollte diese Option genutzt werden.

– Günstige Versandkosten/kostenfreie Lieferung.

Erstaunlicherweise akzeptieren Kunden lieber einen höheren Preis, in den die Versandkosten bereits eingerechnet sind, als einen niedrigeren Preis mit separaten Versandkosten. Kleine oder nicht anfallende Versandkosten geben dem Kunden das Gefühl, etwas gespart zu haben – und jeder mag Schnäppchen.

– Gute Rezensionen/eine optimale Verkäuferperfomance

Eine gute Performance bietet, wer einen guten Kundenservice leistet. Dazu zählen die schnelle Antwort auf Anfragen, der pünktliche Versand von Bestellungen und natürlich die Bewertungen von anderen Kunden. Wer wenige Retouren verzeichnet hat gute Chancen, ganz oben gelistet zu werden.

Alles Dinge, auf die man selbst ebenfalls bei einer Bestellung achtet!

Ist der Stein erst einmal ins Rollen gebracht, dann läuft es leichter. Für den Anfang können Händler durch Aktionen und Rabatte etwas Schwung in ihren Abverkauf bringen und durchgehend einen möglichst guten Service bieten. Denn: Was sich früher gut verkaufte, verkauft sich auch weiterhin gut.

Was gehört zum SEO für Amazon?

Nachdem wir nun grundsätzlich wissen, wie Amazon Produkte bewertet, geht es jetzt ans Eingemachte: Wie kann ich selbst SEO für Amazon machen? Schauen wir uns dafür die Aspekte an, die ein Händler selbst beeinflussen kann:

Der Produkttitel und seine Relevanz für Amazon SEO

Der Produkttitel zählt zu den wichtigsten Faktoren für die Relevanz eines Produktes auf der großen Plattform und sollte im Zuge der SEO Optimierung als erstes optimiert werden.

Der Produkttitel bei Amazon muss einerseits Amazon selbst und andererseits den Suchenden zufriedenstellen. Hier finden sich im Idealfall also die ein bis zwei wichtigsten Keywords (weitere können in der Beschreibung untergebracht werden), Markennamen, USPs, Produkteigenschaften und Argumente für dem Kauf. Die Länge sollte rund 180 Zeichen nicht überschreiten, anderseits sollte der Titel nicht zu kurz sein, denn er dienst auch als Schaltfläche für den Klick.

Anders als bei Google kann man auf Amazon mit einem überlangen Titel durchaus punkten und möglichst viele Keywords abdecken (Quelle: Aukey Produktseite auf Amazon).
Anders als bei Google kann man auf Amazon mit einem überlangen Titel durchaus punkten und möglichst viele Keywords abdecken (Quelle: Aukey Produktseite auf Amazon).

Die Bulletpoints sollten überzeugend sein

Für jedes Produkt können fünf Bulletpoints vergeben werden, die auf jeden Fall ausgeschöpft werden sollten. Hier können einerseits ein bis zwei Keywords untergebracht werden, was den Algorithmus von A9 überzeugt, anderseits ist es eine perfekte Stelle um dem Nutzer die Vorteile des Produktes noch einmal anschaulich darzulegen. Auch die Farbe und Größe als wichtige Kriterien für eine Kaufentscheidung können hier noch einmal anschaulich dargestellt werden. Was man vermeiden sollte, sind unübersichtliche Wortschlangen – Bulletpoints sind gerade dazu gedacht, Informationen kompakt und übersichtlich zu präsentieren.

Die Backend-Keywords sind entscheidend beim SEO für Amazon

Was früher einmal die Meta-Keyowrds bei Amazon waren, sind heute die unsichtbaren Keywords in der Seller Central. Hierfür gibt es 5 Zeilen a 50 Zeichen, die alle ausgenutzt werden sollten. Beim SEO für Amazon kommt es nicht darauf an, Schlüsselwörter zu wiederholen, vielmehr funktioniert hier eine Verknüpfung mit Bindestrichen sehr gut. Diese wird von A9 als „und“ Verknüpfung gelesen. Stoff-Puppe ist also relevant für die Begriffe „Stoff“, „Puppe“ und Stoffpuppe. Die Keywords sollten nur mit einem Leerzeichen getrennt werden, um den Platz voll ausnutzen zu können.

Die Produktbeschreibung – Argumente für den Kauf, ansprechend verpackt

Der potenzielle Kunde hat gesucht, gefunden und geklickt, es besteht also eine grundsätzliche Bereitschaft, das Produkt zu kaufen. Nun kommt es darauf an, den unentschlossenen Nutzer über die Schwelle zu ziehen und ihm zum Kauf zu bewegen. Dafür sollte eine Produktbeschreibung formuliert sein, die einerseits einige der Keywords enthält, andererseits den Nutzer emotional anspricht und ihn so vom Produkt überzeugt. Storytelling und/oder eine persönliche Ansprache sowie die Hervorhebung der positiven Attribute machen eine gute Produktbeschreibung aus, die beim SEO für Amazon unverzichtbar ist. Ebenso wie für die Googlesuche sollten auch hier die Überschriften optimiert sein, um dem Kunden das Lesen leicht zu machen.

Verschenktes Potential: Viele Händler warten passiv auf Bewertungen von Kunden anstatt aktiv Kunden zu motivieren, eine positive Bewertung auf Amazon abzugeben.
Verschenktes Potential: Viele Händler warten passiv auf Bewertungen von Kunden anstatt aktiv Kunden zu motivieren, eine positive Bewertung auf Amazon abzugeben.

Gute Bewertungen von Kunden sammeln

Einen starken Einfluß auf die Kaufentscheidung – und sicher auch auf das Ranking bei Amazon – haben die Kundenbewertungen. Damit man hier möglichst viele gute Bewertungen erhält, sollte man zum einen die Kunden durch einen Flyer oder eine Nachfass-E-Mail dazu motivieren eine Bewertung abzugeben und zum anderen auch schlechte Bewertungen ernst nehmen.

Keine Bewertung auf Amazon ist in Stein gemeisselt und eine schlechte Bewertung läßt sich durchaus in eine positive umwandeln oder abschwächen, wenn man den Kunden kontaktiert und ihm eine Lösung oder einen Ausgleich für die negative Produkterfahrung zu bieten.

Die Bilder und das SEO für Amazon

Einer der wichtigsten Gründe, warum ein Produkt bei Amazon gekauft wird oder nicht, sind seine Bilder. Das Hauptbild wird unmittelbar vor oder nach dem Titel wahrgenommen – entweder hat das Bild selbst oder der Titel dazu geführt, dass der Kunde das Produkt angeklickt hat. Je besser das Produkt und seine herausragenden Eigenschaften auf dem Bild erkennbar sind, ums besser. Das Bild sollte hochauflösend sein und eine Größe von mindestens 1000 x 1000 Pixel haben, auch wenn Amazon kleinere Bilder zulässt. Was ein gutes Produktfoto ausmacht, hängt natürlich von der Kategorie ab – doch ein freigestelltes Produkt wirkt in vielen Fällen attraktiv.

Fazit

SEO für Amazon ist einfacher zu realisieren, als es bei Google der Fall ist. Google nutzt wesentlich mehr Rankingfaktoren, hält diese deutlich geheimer und wertet auch esterne Faktoren wie Backlinks von anderen Webseiten aus.

Bei Amazon sind die Faktoren relativ klar und Änderungen haben in wenigen Stunden nachvollziehbare Ergebnisse. Wer die genannten Punkte beachtet und attraktive Produkte anbietet, kann sich einen Platz in den oberen Rängen sichern. Denn Amazon und der Händler verfolgen dasselbe Ziel: Den schnellen Verkauf möglichst vieler Produkte.

Sollten Sie Hilfe bei der Optimierung Ihrer Amazon Produktlistungen haben oder knackige Produkttexte benötigen – wir helfen Ihnen gerne weiter!

Jens Kleinholz

Der Autor Jens Kleinholz ist seit 1999 im Online-Bereich selbständig und betreut mit seiner Internetagentur NET-TEC internet solutions bundesweit Kunden in Bezug auf ihr Online-Markting und die Webseiten-Erstellung.

Neueste Beiträge