301 Weiterleitung erklärt – so nutzt man einen 301 Redirect


Die 301 Weiterleitung spielt eine entscheidende Rolle im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO) und der Benutzererfahrung auf Webseiten. Sie dient dazu, sowohl Besucher als auch Suchmaschinen auf eine aktualisierte oder geänderte URL weiterzuleiten und stellt somit sicher, dass die Nutzer stets auf die relevantesten und aktuellsten Inhalte zugreifen können.

Dieser Beitrag gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die 301 Weiterleitung, ihre Bedeutung, die Unterschiede zu anderen Arten von Weiterleitungen sowie die praktische Implementierung und Analyse. Egal, ob Sie ein Webmaster, SEO-Experte oder einfach nur an der Optimierung Ihrer Webseite interessiert sind, dieser Beitrag bietet Ihnen wertvolle Informationen und Tipps zum korrekten Einsatz der 301 Weiterleitung.

Weiterleitung oder Umleitung? Das geht auch im Internet! Foto: Sean Foster / Unsplash
Weiterleitung oder Umleitung? Das geht auch im Internet! Foto: Sean Foster / Unsplash

Wann sollte man eine 301 Umleitung einsetzen?

Eine 301-Weiterleitung sollte in den folgenden Situationen eingesetzt werden:

  1. Domainwechsel oder URL-Umstrukturierung
    Wenn Sie den Domainnamen Ihrer Webseite ändern oder die URL-Struktur neu gestalten, sollten Sie eine 301-Weiterleitung einrichten. Dadurch werden Benutzer und Suchmaschinen automatisch zur neuen URL weitergeleitet, wodurch Verluste bei Traffic und Rankings minimiert werden.
  2. Zusammenführen von doppelten Inhalten
    Wenn Sie mehrere Seiten mit ähnlichen oder duplizierten Inhalten haben, kann es sinnvoll sein, diese Seiten zu einer einzigen, autoritativen Seite zusammenzuführen. In diesem Fall sollten Sie eine 301-Weiterleitung von den alten URLs zur neuen, zusammengeführten URL einrichten.
  3. Beheben von „Broken Links“
    Wenn Sie feststellen, dass es auf Ihrer Webseite „tote“ Links (also Links, die zu nicht mehr existierenden Seiten führen) gibt, können Sie mithilfe einer 301-Weiterleitung die Nutzer auf eine passende, aktuelle Seite umleiten. Dies verbessert die Benutzererfahrung und verhindert negative Auswirkungen auf das Ranking in den Suchmaschinen.
  4. Ändern des URL-Protokolls
    Wenn Sie von HTTP auf HTTPS umstellen oder umgekehrt, sollten Sie eine 301-Weiterleitung einrichten, um Nutzer und Suchmaschinen auf die korrekte Version der Seite zu leiten.
  5. Permanente Löschung einer Seite
    Wenn Sie eine Seite dauerhaft von Ihrer Webseite entfernen und es eine ähnliche oder thematisch verwandte Seite gibt, können Sie eine 301-Weiterleitung einrichten, um die Nutzer auf die alternative Seite zu leiten.

In all diesen Fällen ist die Verwendung einer 301-Weiterleitung wichtig, da sie signalisiert, dass die Änderung permanent ist und somit die Link-Autorität der alten URL auf die neue URL übertragen wird. Dies hilft, die SEO-Positionierung und Sichtbarkeit Ihrer Webseite zu erhalten und zu verbessern.

So richtet man einen 301-Redirect ein

Eine praktische Umsetzung einer 301-Weiterleitung hängt von Ihrer Serverumgebung und Ihrem Content-Management-System (CMS) ab. Hier sind einige gängige Methoden zur Einrichtung einer 301-Weiterleitung:

.htaccess-Datei (Apache-Server)

Fügen Sie den folgenden Code in Ihre .htaccess-Datei ein, um eine 301-Weiterleitung einzurichten:

Redirect 301 /alte-url /neue-url

Ersetzen Sie „/alte-url“ und „/neue-url“ durch die entsprechenden Pfade. Die .htaccess-Datei befindet sich normalerweise im Hauptverzeichnis Ihrer Webseite.

Nginx-Server

Öffnen Sie die Nginx-Konfigurationsdatei und fügen Sie den folgenden Code innerhalb des „server“ Blocks ein:

location ~* ^/alte-url$ {
    return 301 /neue-url;
}

Ersetzen Sie „/alte-url“ und „/neue-url“ durch die entsprechenden Pfade und starten Sie den Nginx-Server neu, um die Änderungen wirksam zu machen.

PHP

Fügen Sie den folgenden Code am Anfang der PHP-Datei ein, von der aus Sie die Weiterleitung vornehmen möchten:

<?php
header("Location: /neue-url", true, 301);
exit();
?>

Ersetzen Sie „/neue-url“ durch den entsprechenden Pfad.

Content-Management-Systeme (CMS)

In vielen CMS wie WordPress, Joomla oder Drupal gibt es Plugins oder integrierte Funktionen zur Einrichtung von 301-Weiterleitungen. Bei WordPress können Sie beispielsweise Plugins wie „Redirection“ oder „Simple 301 Redirects“ verwenden, um 301-Weiterleitungen einfach über die Plugin-Oberfläche zu erstellen.

301-Weiterleitung prüfen

Denken Sie daran, Ihre 301-Weiterleitungen nach der Implementierung zu testen, um sicherzustellen, dass sie korrekt funktionieren. Verwenden Sie dazu Online-Tools wie „Redirect Checker“ oder Browser-Plugins, um den Statuscode und die Ziel-URL zu überprüfen.

Mit einem Redirection-Checker lassen sich 301-Weiterleitungen prüfen.

In diesen Fällen sollte man keine 301-Weiterleitung nutzen

Obwohl 301-Weiterleitungen nützlich sind, um permanenten Umleitungen auf einer Website zu ermöglichen, gibt es Situationen, in denen sie nicht ideal sind oder vermieden werden sollten:

  1. Temporäre Umleitungen:
    Wenn Sie eine temporäre Umleitung einrichten möchten, die nur für eine begrenzte Zeit gültig ist, sollten Sie stattdessen eine 302-Weiterleitung (Found) oder 307-Weiterleitung (Temporary Redirect) verwenden. Dies teilt den Suchmaschinen mit, dass die Umleitung nur vorübergehend ist und die ursprüngliche URL in Zukunft noch gültig sein wird.
  2. Falsche Umleitungsschleifen:
    Achten Sie darauf, keine Umleitungsschleifen zu erstellen, bei denen eine URL ständig auf sich selbst oder auf eine andere URL umgeleitet wird, die wiederum auf die ursprüngliche URL umleitet. Solche Schleifen können zu endlosen Ladezeiten und negativen Benutzererfahrungen führen.
  3. Massive Umleitungen:
    Übermäßige Verwendung von 301-Weiterleitungen kann die Leistung Ihrer Website beeinträchtigen und die Ladezeiten erhöhen. Verwenden Sie Umleitungen nur, wenn sie notwendig sind, und versuchen Sie, sie auf ein Minimum zu beschränken.
  4. Suchmaschinen-Indexierung:
    Vermeiden Sie die Verwendung von 301-Weiterleitungen, um Suchmaschinen daran zu hindern, bestimmte Inhalte zu indexieren. In solchen Fällen ist es besser, die entsprechenden Meta-Tags (z.B. „noindex“) oder die robots.txt-Datei zu verwenden, um die Indexierung zu steuern.
  5. Weiterleitung auf externe Domains:
    In der Regel ist es keine gute Praxis, eine 301-Weiterleitung auf externe Domains einzurichten, es sei denn, es gibt einen legitimen Grund dafür, wie z.B. eine Zusammenführung von Websites oder eine vollständige Migration auf eine neue Domain.

Generell sollten Sie 301-Weiterleitungen nur dann verwenden, wenn Sie dauerhafte Änderungen an Ihrer Website-Struktur vornehmen oder veraltete URLs auf die aktuellen Versionen umleiten möchten. In anderen Fällen sollten Sie alternative Methoden in Betracht ziehen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Foto: Greg Bulla/Unsplash
Google stuft manchmal eine Weiterleitung als Soft-404-Fehler ein (Foto: Greg Bulla/Unsplash).

301-Redirects und Googles Soft 404 Fehler

In einigen Fällen kann der Einsatz von 301-Redirects unbeabsichtigt zu Googles Soft-404-Fehlern führen. Soft-404-Fehler treten auf, wenn Google eine Seite als „nicht gefunden“ interpretiert, obwohl sie einen 200-Statuscode (OK) zurückgibt oder auf eine Seite ohne verwandten Inhalt umleitet.

Dies kann passieren, wenn eine 301-Weiterleitung auf eine nicht mehr existierende oder irrelevante Seite zeigt. Um solche Soft-404-Fehler zu vermeiden, sollte man sicherstellen, dass die 301-Redirects korrekt eingerichtet sind und auf die richtigen Zielseiten mit relevantem Inhalt verweisen.

Andernfalls könnte dies zu einer schlechteren Nutzererfahrung, einer Verringerung der Sichtbarkeit in den Suchergebnissen und einer Beeinträchtigung der organischen Rankings führen.

301-Weiterleitungen mit SEO-Tools prüfen

SEO-Tools wie Screaming Frog und Ahrefs sind leistungsstarke Helfer, um die Effizienz und Effektivität von 301-Redirects auf einer Website zu überprüfen.

Screaming Frog, ein weit verbreitetes Website-Crawling-Tool, ermöglicht es Benutzern, ihre Website gründlich zu analysieren und potenzielle Probleme wie fehlerhafte 301-Redirects, Umleitungsschleifen oder temporäre Weiterleitungen zu identifizieren.

Die Benutzer können detaillierte Berichte über alle gefundenen Weiterleitungen erhalten, die es ermöglichen, diejenigen zu überprüfen, die möglicherweise optimiert oder korrigiert werden müssen.

Ahrefs, ein bekanntes SEO-Tool für Backlink-Analyse und Keyword-Recherche, bietet ebenfalls eine Site-Audit-Funktion, die 301-Weiterleitungen überprüft. Ahrefs kann auch auf externe Links zeigen, die auf 301-Weiterleitungen verweisen, was wertvolle Informationen für das Optimieren von Backlinks liefert.

Die Nutzung dieser SEO-Tools ist entscheidend, um die Integrität von 301-Redirects auf einer Website zu gewährleisten und eine optimale Benutzererfahrung sowie eine gute Sichtbarkeit in den Suchmaschinenrankings sicherzustellen.

Andere Codes neben der 301-Weiterleitung

Es gibt verschiedene HTTP-Statuscodes, die für unterschiedliche Zwecke verwendet werden. Hier sind einige häufig verwendete Statuscodes neben der 301-Weiterleitung (Moved Permanently):

  • 200 OK: Die Anfrage war erfolgreich, und der Server hat die angeforderten Daten zurückgegeben.
  • 201 Created: Die Anfrage war erfolgreich, und der Server hat eine neue Ressource als Ergebnis der Anfrage erstellt.
  • 202 Accepted: Die Anfrage wurde akzeptiert, aber der Server hat die Verarbeitung noch nicht abgeschlossen.
  • 204 No Content: Die Anfrage war erfolgreich, aber es gibt keine zusätzlichen Informationen, die zurückgegeben werden müssen.
  • 300 Multiple Choices: Die Anfrage hat mehrere mögliche Antworten. Der Client kann eine Auswahl treffen, basierend auf den verfügbaren Optionen.
  • 301 Moved Permanently: Die angeforderte Ressource wurde dauerhaft an eine neue URL verschoben. Zukünftige Anfragen sollten die neue URL verwenden.
  • 302 Found (ursprünglich „Moved Temporarily“): Die angeforderte Ressource wurde vorübergehend unter einer anderen URL gefunden. Zukünftige Anfragen sollten jedoch weiterhin die ursprüngliche URL verwenden.
  • 303 See Other: Die angeforderte Ressource wurde unter einer anderen URL gefunden, und der Client sollte die Anfrage mit einer GET-Methode an die neue URL stellen.
  • 304 Not Modified: Die angeforderte Ressource hat sich seit der letzten Anfrage nicht geändert und muss vom Client nicht erneut heruntergeladen werden.
  • 307 Temporary Redirect: Ähnlich wie 302, bedeutet dies, dass die angeforderte Ressource vorübergehend unter einer anderen URL verfügbar ist. Zukünftige Anfragen sollten jedoch weiterhin die ursprüngliche URL verwenden. Im Gegensatz zu 302 behält 307 die ursprüngliche HTTP-Methode bei.
  • 308 Permanent Redirect: Ähnlich wie 301, bedeutet dies, dass die angeforderte Ressource dauerhaft an eine neue URL verschoben wurde. Zukünftige Anfragen sollten die neue URL verwenden. Im Gegensatz zu 301 behält 308 die ursprüngliche HTTP-Methode bei.
  • 400 Bad Request: Die Anfrage war fehlerhaft oder unvollständig. Der Client sollte die Anfrage korrigieren und erneut senden.
  • 401 Unauthorized: Der Client muss sich authentifizieren, um auf die angeforderten Ressourcen zuzugreifen.
  • 403 Forbidden: Der Client hat keine Berechtigung, auf die angeforderten Ressourcen zuzugreifen.
  • 404 Not Found: Die angeforderte Ressource wurde nicht auf dem Server gefunden.
  • 500 Internal Server Error: Der Server ist auf einen Fehler gestoßen und konnte die Anfrage nicht verarbeiten.
  • 503 Service Unavailable: Der Server ist vorübergehend nicht verfügbar. Der Client sollte später erneut versuchen, die Anfrage zu stellen.

Es gibt noch viele andere Statuscodes, aber dies sind einige der am häufigsten verwendeten. Jeder Statuscode hat eine dreistellige Zahl und eine kurze Beschreibung, die den Zweck des Codes angibt.

Jens Kleinholz

Der Autor Jens Kleinholz ist seit 1999 im Online-Bereich selbständig und betreut mit seiner Internetagentur NET-TEC internet solutions bundesweit Kunden in Bezug auf ihr Online-Markting und die Webseiten-Erstellung.

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